Wieder einmal in der „Kartoffelkiste“ im Berliner Europa Center, welches in diesem Jahr ja seinen stolzen 60sten Geburtstag feiert.

Ganz so alt ist die Berliner Steinkultur natürlich noch nicht, aber auch wir haben immerhin fast so etwas wie Traditionen, von denen eine gestern erstaunlicher Weise nicht zum Tragen kam. Es fehlte die klassische Kartoffelkisten-Diskussion um „Kaiserschmarrn mit oder ohne Rosinen, mit warmer oder mit kalter Vanillesoße, die entweder als Extraportion oder obendrauf serviert werden darf….“.
Für alle, die gern nach Anleitung bauen habe ich mal direkt nach Österreich geschaut, die sagen, wie`s sein soll: mit in Rum eingelegten Rosinen und als Beilage Kompott oder Apfelmus. Basta.
Definitiv nicht nach Anleitung wird natürlich geMOCt, was das Zeug hält, schließlich befinden wir uns schon fast auf der Zielgeraden vor dem 14. Berliner SteineWahn!


Daher wurde viel und angenehm diskutiert. Leider hatten nur wenige der ca. 20 Teilnehmer (es war ein geschäftiges kommen und gehen) auch eigene Kreationen dabei. Immerhin konnte man schon Figuren für die „Selbstportrait-Challenge“ in Augenschein nehmen. Die im Raum stehende Frage, ob man sich dabei ganz streng an die doch starre „Miniland“-Form halten muss, wurde klar verneint. Um klar voneinander unterscheidbare Charaktere darzustellen sind Figuren, die etwas größer als „Miniland“ sind und die vielleicht bewegliche Gliedmaßen haben, vollkommen ok. Die Kreativität soll auch hier natürlich nicht zu kurz kommen.
Die Idee, Karten für ein MEMORY Spiel zu bauen, kam auf und bietet enormes Potential für weitere, ähnliche Spielumsetzungen. Schachbretter aus LEGO gibt’s ja nun schließlich schon genug.
Auch wurde (äähh… Vampi, hör’ jetzt bitte mal weg) voreilig ein Plattencover vorgestellt. Dem hat natürlich niemand Beachtung geschenkt oder hat es gar erkannt. Unter dem Wunsch, etwas Vorzeigbares vorzuzeigen leidet eben manchmal die Disziplin. Aber wir sind ja hier nicht beim Bund! In dem Zusammenhang nur mein deutlicher, freundlicher Appell an alle BSK-Mitglieder und Aussteller: genießt Eure Kreationen und die Eurer Nachbarn aber wer schon zuviel gesehen hat überlässt das Ratespiel zur Ausstellung (und die Preise) bitte unseren Besuchern!


Degradiert: vom Flaggschiff zum Beiboot
Aus fachkundigem Munde erhielten wir ein Update zum seit langem angekündigten Umzug des LEGO-Stores in der Tauentzienstraße. Das jetzige Gebäude fällt ja bald der Abrissbirne zum Opfer und man zieht auf die andere Straßenseite. Das präzise Datum der dortigen Neueröffnung lautet Herbst. Dem Vernehmen nach ist immerhin 2025 gemeint. Wie lange man in den neuen, deutlich kleineren Räumen ausharren wird, ist dann abzuwarten. Da dem Berliner Laden leider der Status eines „Flagship Stores“ aberkannt wurde steht wohl zu befürchten, dass aus einer Übergangslösung etwas Dauerhaftes wird. Mit welcher Begründung die Admiralität in Billund den Berliner die Epauletten abgerissen hat ist nicht überliefert. Wahrscheinlich gibt es dafür tolle neue Worte in der Sprache Managerbullshit.
Zum Thema Technik. Tobias hat ein elektronisches Helferlein gebaut, mit dem die Besucherströme am Eingang zur Ausstellung digital gezählt werden können. Cool. Unverständlicher Weise aber nicht in einem Gehäuse aus LEGO… da geht also noch was, glaube ich.
In Sachen Technik fanden auch wieder Gleiche zu Gleichen. Es wurde diskutiert, wie mittels Raspberry Pi oder anderen Kleinrechnern Funktionen in MOCs, z.B. LED, gesteuert werden können. Schließlich bietet unser dänischer Hoflieferant ja leider keine geeignete Steuerung für Beleuchtungen, die komplexer sind als per Schalter ein- und ausschaltbare Lampen. Solche EDV-Fragen sind aber nichts für Euren geneigten Berichterstatter, dem schon das Einrichten der programmierbaren Fernsteuerung zu hoch ist. Aber alles, was MOCs schöner macht, findet zum Glück Unterstützer.
Ich jedenfalls freue mich schon auf das nächste Treffen und genieße die steigende Spannung vor dem nächsten SteineWahn!
Euer
Michael (MRKBerlin)